Gebaut wird eigentlich immer. Und das bereits seit Anbeginn der Menschheit. Das sichere Dach über dem Kopf und die sprichwörtlichen eigenen vier Wände sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kultur. Aber auch Geschäfts- und Verwaltungsgebäude, Kliniken, Bahnhöfe und Flughäfen sowie die gesamte Infrastruktur – all das muss geplant und errichtet werden. Eine Aufgabe für die Baubranche.

Tätigkeitsfelder / Arbeitsmarkt

Insbesondere Großbaustellen wirken auf Laien etwas chaotisch. Doch der Eindruck täuscht. Tatsächlich hat jede hier arbeitende Person ihren festen Platz – und eine ihr zugeteilte Aufgabe. Vom Architekten, der das zu errichtende Gebäude plant, bis hin zum Bauhelfer entstehen dabei unterschiedliche Einsatzgebiete. Die Branche selbst unterliegt seit Jahrzehnten einem starken Wandel – der technische Fortschritt erleichtert die Arbeitsbedingungen erheblich. So haben sich neben dem Maurer auch andere Gewerke in diesem Metier etabliert. Wie etwa die Gerüstbauer, die Kranfahrer, die Bautransporteure oder all jene Berufsfelder, die die Innen- und Außengestaltung am Rohbau vornehmen. Genug zu tun gibt es hier immer! Doch Vorsicht, die Arbeit gilt als körperlich anstrengend und ist abhängig von den Jahreszeiten. Wer im kalten Winter pausiert, steht dafür im warmen Sommer beinahe ganztägig auf der Baustelle.

Berufsaussichten

Natürlich bietet eine derart vielseitig besetzte Branche eigentlichen allen Personen, die über ein wenig handwerkliches Geschick verfügen, eine gute berufliche Perspektive. Neben den körperlichen Attributen der Kraft und der Ausdauer gilt es jedoch gerade in den höheren Positionen des Bauleiters oder des Planers, eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz vorzuweisen. Einige dieser Tätigkeiten erfordern neben der rein praktischen Ausbildung daher bestimmte Zusatzqualifikationen. Und wer auf der Karriereleiter die obersten Sprossen erklimmen möchte, kommt um ein Studium kaum herum. Insbesondere das Bau- und das Ingenieurwesen bieten sich für ambitionierte Arbeiter an. Ebenso dürfte der berufliche Alltag zunehmend einen technischen Bezug einnehmen – die Verwendung moderner und nicht selten computerbasierter Hilfsmittel ist aus der Baubranche nicht mehr wegzudenken.

Vergütung

Noch ein anderer Wandel macht sich in der Baubranche zunehmend bemerkbar: Es wird wieder mehr Geld verdient! Seitdem im Jahre 1997 erstmals ein eigener Tarifvertrag eingeführt wurde und viele der Bauberufe zuletzt eher Lohneinbußen zu verzeichnen hatte, darf nun auf steigende Gehälter gehofft werden. So wurden für Hilfskräfte und Facharbeiter die Stundensätze auf 12,20 Euro und 15,20 Euro erhöht. Lediglich in Berlin sowie den neuen Bundesländern gelten abweichende Regelungen – auch hier ist der Tarif aber nur knapp unter dem Bundesstandard angesiedelt. Die Branche boomt: Gebaut wird schließlich immer und mittlerweile lässt sich dabei auch wieder ein gutes Einkommen erzielen.

Beschäftigte in D: ca. 855.000
Mindestlohn im Baugewerbe: 12 – 15 EUR / Stunde
Jahresumsatz Baugewerbe: 250 Mrd. EUR

Stand 2019
Quelle: Statista